Christa Wolf - Lesung und Musik // in der Reihe "capriccioso"
"Stell dir vor, es ist Sozialismus, und keiner geht weg.“ Diese Vision formulierte Christa Wolf (1929-2011) am 4.11.1989 auf dem Ostberliner Alexanderplatz vor 500.000 Menschen, die für einen Sozialismus stritten, der diesen Namen auch verdiente. Christa Wolf war in der DDR eine moralische Instanz. Ihr Wort hatte Gewicht. Trotz großer Selbstzweifel entzog sie sich der Verantwortung als Mensch und Künstlerin nie. Vorher jenseits der selbst gewählten Grenze hofiert und gelesen, wurde im „vereinten“ Deutschland der Versuch unternommen, Christa Wolf, deren Stasi-Akte von 1962-1980 bereits 42 Bände umfasste, als „Staatsdienerin“ anzuklagen und ihre literarische Lebensleistung zu demontieren, woran sie fast zerbrach.
Die Erzählung „Was bleibt“ schrieb Christa Wolf 1979 für die Schublade, veröffentlicht wurde sie erst 1989. Was bleibt von einer Künstlerin, deren Leben und Werk durch viele Grenzverletzungen bestimmt war und die sich wie viele andere ihrer Zunft die Stirn an (deutsch)-deutschen Verhältnissen wund rieb? Der Versuch einer Annäherung, mit Wehmut, aber ohne Nostalgie.
Es liest Stylianos Eleftherakis: musikalische Begleitung: Peter Dahm (Saxofon) Gerhard Stengert (Marimba)
Beginn: 20 Uhr
Eintritt: 10,- € / ermäßigt 7,- €
Karten können reserviert werden – per E-Mail an das westend-Büro: buero@westend-bremen.de - alternativ dazu kann auch telefonisch reserviert werden: 0421/ 616 04 55. Resevierungen sind möglich bis zum Donnerstag, 15. August (12 Uhr) und werden bestätigt.