Ringelnatz - eine Lesung mit Akkordeon, Flöte u. Percussion // in der Reihe: Capriccioso

19.11.2015
Bumerang
War einmal ein Bumerang; War ein Weniges zu lang.
Bumerang flog ein Stück, Aber kam nicht mehr zurück.
Publikum – noch stundenlang – Wartete auf Bumerang.
(Ringelnatz)
 
Wenn schon der Bumerang nicht zurückkam – Joachim Ringelnatz und seine wunderbare Dichtung sind uns geblieben. Man kennt Hans Gustav Bötticher (Ringelnatz nannte er sich erst ab 1919) in erster Linie als überaus liebenswerten, humorvollen, dem Maritimen zugeneigten Dichter. Er war aber auch Maler, politischer Kabarettist, der sein Geld vor allem mit Bühnenauftritten verdiente, Kneipier, Angestellter auf einer Postüberwachungsstelle, Privatbibliothekar.... Die Nazis verbrannten seine Bücher, erteilten ihm Auftrittsverbot, womit er seine wichtigste Einnahmequelle verlor und in bittere Armut fiel. Und doch ist er im Gedächtnis geblieben als der, der die anrührendste Liebeserklärung geschrieben hat, die man sich denken kann: „Ich habe dich so lieb, ich könnte dir ohne Bedenken...“ Jeder kennt die Fortsetzung – aber für alle, die Hans Gustav Bötticher alias Joachim Ringelnatz gerne näher kennenlernen wollen, wäre unser Capriccioso-Abend doch eine Verabredung wert, oder?

Es lesen Claudia Rouvel, Rudolf Wenzel und Stylianos Eleftherakis, für die musikalische Begleitung sorgen Thomas Kriszan: Akkordeon; Claudia Giese: Flöte/Percussion

Foto: Claudia Giese & Thomas Kriszan