Irmgard Keun // in der Reihe "capriccioso"
Irmgard Keun – Schreiben wie Film.
„Neue Sachlichkeit“ als witzig-bissige Popliteratur“
„Hier wächst etwas heran, was es noch niemals gegeben hat: eine deutsche Humoristin." (Kurt Tucholsky)
Sie war der Shooting-Star der Literaturszene zu Beginn der 30ger Jahre. 1931 erschien mit - für damalige Zeiten - sensationellem Erfolg ihr Debütroman „Gilgi, eine von uns“ und schon ein Jahr später – noch erfolgreicher – „Das kunstseidene Mädchen“.
1933 fand die hoffnungsvolle Karriere ein jähes Ende: „Asphaltliteratur mit antideutscher Tendenz“ urteilen die Nazis. Ein abenteuerliches Leben beginnt – mit Flucht ins Exil, Leben in Nazi-Deutschland unter falschem Namen, scheiternden Lieben, einer Nachkriegsproduktion, die nicht an die Erfolge der jungen Jahre anknüpfen kann, schließlich fortschreitender Alkoholismus, der mit einem fast siebenjährigen Aufenthalt (1966-72) in der Psychiatrie in Bonn endet.
Dann die beinahe wundersame Wiederentdeckung in den 70ern. Kurz vor ihrem Tod 1982 erhält sie den neu geschaffenen Marie-Luise-Fleißer-Preis der Stadt Ingolstadt – auf diese Weise sozusagen verbunden mit der anderen großen weiblichen literarischen Hoffnung der 30er Jahre. Immer noch vielen unbekannt, ist Irmgard Keun als Künstlerin und als mutige Frau jedenfalls immer eine Entdeckung wert.
Es lesen Claudia Rouvel, Rudolf Wenzel & Stylianos Eleftherakis; für die musikalische Begleitung sorgen Ralf Stahn (Bass) & Peter Dahm (Saxofon)
Beginn: 20 Uhr
Eintritt: 10,- € / ermäßigt 7,- €