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In der neuen Veranstaltungsreihe tekst der Arbeitnehmerkammer Bremen und der Kulturwerkstatt westend geht es um Zukunftsfragen: Warum ist existenzsichernde, gute Arbeit elementar für die Gesellschaft – wie auch der  Ausgleich der Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern? Wieso ist gerade jetzt das Engagement der jüngeren Generation für eine gerechte Klima- und Umweltpolitik  entscheidend? Und welche Rolle spielt diese Generation für unser Zusammenwachsen zu einer inklusiven, durch Vielfalt geprägten Demokratie?

Spannende Gäste lesen aus ihren aktuellen Romanen oder Sachbüchern und stellen sie zur Diskussion. Seien Sie dabei und diskutieren Sie mit!
 


 

Tom Hillenbrand liest aus "Lieferdienst" // tekst - Bühne für aktuelle Literatur

Freitag, 29. November 2024 - 19:30

Neu-Berlin, irgendwann in der Zukunft: Arkadis Arbeitgeber Rio ist darauf spezialisiert, Bestellungen per 3D-Drucker herzustellen und unverzüglich auszuliefern. Der Druck ist enorm: Sobald etwas geordert wird, egal ob Spielekonsole oder Zahnpasta, beginnt ein gnadenloser Wettlauf aller Lieferdienste um die schnellste Zustellung. Auf Hoverboards sausen Arkadi und andere Kuriere durch die Stadt und versuchen, ihre Konkurrenz mit allen Mitteln auszustechen. Denn wer beim Zustellen den Kürzeren zieht, verliert seinen Job.

Eines Tages bittet ihn ein Kollege, bei einem Auftrag einzuspringen. Kaum hat Arkadi die Lieferung übernommen, muss er mitansehen, wie sein Kollege stirbt. Der junge Kurier gerät in einen Strudel von Ereignissen, aus dem er sich kaum mehr befreien kann.

Spannende Gäste lesen aus ihren aktuellen Romanen oder Sachbüchern und stellen sie zur Diskussion – in der Veranstaltungsreihe tekst der Arbeitnehmerkammer Bremen und der Kulturwerkstatt westend.

Weitere Lesungen der Reihe "tekst" finden Sie hier ->

Beginn: 19:30 Uhr
Eintritt: 8 Euro/ 5 Euro ermäßigt mit KammerCard

Karten können per Mail reserviert werden: buero@westend-bremen.de - alternativ dazu kann auch telefonisch reserviert werden: 0421/616 04 55. Reservierungen sind bis Freitag, 29. November (12 Uhr) möglich und werden bestätigt.

Doppel-Lesung: Ciani-Sophia Hoeder und Gilda Sahebi // tekst - Bühne für aktuelle Literatur

Freitag, 1. November 2024 - 19:30

Ciani-Sophia Hoeder liest aus "Vom Tellerwäscher zum Tellerwäscher". Die Lüge von der Chancengleichheit.
Als Ciani-Sophia Hoeder 14 Jahre alt war, ging sie mit ihrer Mutter das erste Mal zur Berliner Tafel. Sie erzählte niemandem davon, schämte sich, dass ihre Familie arm war. Hoeder beleuchtet die Schnittstellen von Geld, Scham und Macht und zeigt, wie Klasse sich mit anderen Diskriminierungsformen vermischt. Sie macht deutlich, wie fehlende Chancengleichheit dieses Land prägt – und wie wir das ändern können.

Gilda Sahebi liest aus "Wie wir uns Rassismus beibringen". Eine Analyse deutscher Debatten Gilda Sahebi zeigt in ihrer klaren Analyse: Wir alle denken rassistisch. Es ist Konsequenz politischer und gesellschaftlicher Strukturen, die unser Denken und unser Handeln formen. Wo Mehrheits- und Minderheitsgesellschaften aufeinander- treffen, bilden sich fast zwangsläufig rassistische Denkmuster und Strukturen – außer man steuert bewusst dagegen. In Deutschland tut man das nicht. Sahebi analysiert die Spezifika des deutschen Rassismus und blickt dafür zurück bis ins Deutsche Kaiserreich. Sie zeigt, wie wir rassistische und spaltende Narrative stetig weitertragen, uns Rassismus immer wieder beibringen – und damit die Demokratie gefährden.

Die Lesungen finden in Kooperation mit "globale° – Festival für grenzüberschreitende Literatur" statt.

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Beginn: 19:30 Uhr
Eintritt: 8 Euro/ 5 Euro ermäßigt mit KammerCard

Karten können per Mail reserviert werden: buero@westend-bremen.de - alternativ dazu kann auch telefonisch reserviert werden: 0421/616 04 55. Reservierungen sind bis Freitag, 1. November (12 Uhr) möglich und werden bestätigt.

 

Nicole Seifert liest aus "Einige Herren sagten etwas dazu - Die Autorinnen der Gruppe 47" // tekst - Bühne für aktuelle Literatur

Freitag, 20. September 2024 - 19:30

Nicole Seifert erzählt die Geschichte der Gruppe 47 aus einer neuen Perspektive: der der Frauen. Ihr Ergebnis kommt einer Sensation gleich. »Einige Herren sagten etwas dazu« macht es zwingend, die deutsche Gegenwartsliteratur neu zu denken, die literarische Landschaft neu zu ordnen. ssss Es waren viel mehr Autorinnen bei den berühmt-berüchtigten Treffen der Gruppe 47 als Ingeborg Bachmann und Ilse Aichinger, aber sie sind in Vergessenheit geraten, sie fielen aus der Geschichte heraus – wie sich nun herausstellt, hatte man ihnen oftmals gar nicht erst Zutritt gewährt. Und wurden sie miterzählt, dann nicht als Autorinnen ihrer Texte, sondern als begehrenswerte Körper oder als tragische Wesen. Nicole Seifert erzählt von den Erfahrungen der Autorinnen bei der Gruppe 47, von ihrem Leben in den Fünfziger- und Sechzigerjahren in der BRD und von ihren Werken.

Ein kluges, augenöffnendes Buch, das sofort große Lektürelust entfacht. Schriftstellerinnen wie Gisela Elsner und Gabriele Wohmann müssen neu gelesen, Schriftstellerinnen wie Ruth Rehmann, Helga M. Novak und Barbara König neu entdeckt werden. Ein ganz neuer Blick auf die Gruppe 47 und die Nachkriegsliteratur, der uns bis in die Gegenwart führt.

Nicole Seifert ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und gelernte Verlagsbuchhändlerin und arbeitet als Übersetzerin und Autorin. Ihr Buch »FrauenLiteratur. Abgewertet, vergessen, wiederentdeckt« erschien 2021 und löste eine Debatte über weibliches Schreiben aus. Nicole Seifert ist Mitherausgeberin der Reihe »rororo Entdeckungen«, in der Romane unbekannter Autorinnen des 20. Jahrhunderts (wieder)veröffentlicht werden.

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Beginn: 19:30 Uhr
Eintritt: 8 Euro/ 5 Euro ermäßigt mit KammerCard

Karten können per Mail reserviert werden: buero@westend-bremen.de - alternativ dazu kann auch telefonisch reserviert werden: 0421/616 04 55. Reservierungen sind bis Freitag, 20.9. (12 Uhr) möglich und werden bestätigt.

Stephan Anpalagan liest aus "Kampf und Sehnsucht in der Mitte der Gesellschaft" // tekst - Bühne für aktuelle Literatur

Freitag, 31. Mai 2024 - 19:30

In "Kampf und Sehnsucht in der Mitte der Gesellschaft" schreibt der Theologe und Autor Stephan Anpalagan über Heimat. Unsere Heimat. Es ist ein Buch über Menschen, die sagen "Ich liebe dieses Land so sehr. Aber dieses Land liebt mich nicht zurück." Es ist eine Geschichte über den Liebeskummer, den Menschen verspüren, die seit Jahren, Jahrzehnten und Generationen in unserem Land leben und dennoch keine Heimat finden. Es ist ein Buch über das "Wir" in "Wir sind das Volk" und das "Du" in "Du bist Deutschland". Es ist ein Buch über Deutschland. Ein Deutschlandbuch. Eine Erzählung über die italienischen Gastarbeiter, den deutschen Fußball, die deutsche Leitkultur und die deutsche Bahn. Es ist ein Ausblick darauf, wie der Rassismus in unserem Land den Fachkräftemangel verschärft und was wir dagegen tun können. Vor allem aber, wie wir dieses Land zu einer besseren Heimat machen. Für uns alle.

"Mit Witz und Schärfe und nicht ganz ohne Sympathie denkt Stephan Anpalagan in diesem Buch über die Deutschen nach, die sich so nach der Mitte sehnen, und er fragt, was diese Sehnsucht für die bundesrepublikanische Demokratie bedeuten kann." Hedwig Richter

"Von diesem Buch geht eine ganz eigene Faszination aus. Stil, Erzählweise, all das hat mich wirklich gepackt, in meine Jugend zurückgeworfen, an meine Eltern erinnert. Stephan Anpalagan schafft es, den Bogen von den 1950ern bis zur jüngsten Vergangenheit zu schlagen, ohne dabei unterkomplex zu werden. Analytisch immer auf das Wesentliche fokussiert. Man möchte schreien – und dennoch ist es ein Lesevergnügen!" Carlo Masala

"An der Familientafel Deutschland ist Stephan Anpalagan der Lieblingscousin, der so humorvoll erzählen kann – und dich danach mit ein, zwei kritischen Fragen zum Stocken bringt. Differenziert und schonungslos seziert er unsere affektgeladene Neurosenrepublik und begibt sich an einen Ort, den kaum einer zu beschreiben vermag: die Mitte." Micky Beisenherz

Moderation: Dr. Tim Voss

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Beginn: 19:30 Uhr
Eintritt: 8 Euro/ 5 Euro ermäßigt mit KammerCard

Karten können per Mail reserviert werden: buero@westend-bremen.de - alternativ dazu kann auch telefonisch reserviert werden: 0421/616 04 55. Reservierungen sind bis Freitag, 31. Mai (12 Uhr) möglich. (Die Reservierung wird bestätigt.)

 

 

Fatih Çevikkollu liest aus "Kartonwand" // tekst - Bühne für aktuelle Literatur

Freitag, 5. April 2024 - 19:30

Als Fatih Çevikkollus Mutter starb, war das für ihn ein Wendepunkt. Sie litt an einer Psychose und war im Alter nicht mehr gesellschaftsfähig. Und er fragte sich: Gibt es einen Zusammenhang zwischen den psychischen Problemen und ihrem Schicksal als sogenannte Gastarbeiterin in den Sechzigerjahren in Deutschland?

Alle Arbeitsmigrant:innen kennen sie, denn sie steht symbolisch für den Traum vom baldigen Glück in der Heimat: eine ganze Wand aus Kartons, in denen alles verstaut wurde, was schön und wertvoll war – für das spätere Leben in der Türkei. Willkommen war man in Deutschland nicht, doch was hält man nicht alles aus, wenn es nur von kurzer Dauer ist? Es lohnte sich weder, die deutsche Sprache zu lernen, noch sich ein Zuhause zu schaffen, schließlich sollte es bald zurückgehen. Die Kinder wurden als Kofferkinder hin- und hergeschickt. Was macht es mit Menschen, wenn sie irgendwann merken: Der Traum zurückzukehren hat sich nicht erfüllt?

Fatih Çevikkollu beschreibt sein Leben und das seiner türkischen Familie, die Träume und Enttäuschungen seiner Eltern, und er spricht mit Expert:innen über die Folgen der Arbeitsmigration, die bis heute in den Familien Wunden hinterlassen hat. Ein Thema, das bisher nur in Fachkreisen behandelt wurde und dringend in den Mittelpunkt der Debatten gehört.

Moderation: Sevda Atik

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Beginn: 19:30 Uhr
Eintritt: 8 Euro/ 5 Euro ermäßigt mit KammerCard

Karten können per Mail reserviert werden: buero@westend-bremen.de - alternativ dazu kann auch telefonisch reserviert werden: 0421/616 04 55. Reservierungen sind bis Freitag, 5. April (12 Uhr) möglich. (Die Reservierung wird bestätigt.)

Dilek Güngör liest aus "A wie Ada" // tekst - Bühne für aktuelle Literatur

Freitag, 9. Februar 2024 - 19:30

In der Sprache ihrer Eltern heißt Ada Insel. Ada denkt, auch sie wäre eine einsame Insel. Der Umgang mit anderen Menschen ist ihr oft unangenehm; wann sie sich wie verhalten soll, kann sie schwer einschätzen. Ada will geliebt werden, nicht von allen, unbedingt aber von den anderen. Poetisch und humorvoll erkundet Dilek Güngör in „A wie Ada“ die Beziehungen ihrer Protagonistin, angefangen bei deren Kindergarten- und Schulfreundschaften bis hin zu ihren eigenen Kindern und ihrem Mann. In Miniaturen lernen wir eine stolze wie auch verletzliche Frau kennen, deren zwiespältige Sehnsucht nach Innigkeit und Verbundenheit niemandem fremd ist.

DILEK GÜNGÖR, geboren 1972 in Schwäbisch Gmünd, ist Journalistin und Schriftstellerin. Ihre gesammelten Zeitungskolumnen erschienen in den Bänden „Unter uns“ und „Ganz schön deutsch“. 2007 veröffentlichte sie ihren ersten Roman „Das Geheimnis meiner türkischen Großmutter“. 2019 erschien im Verbrecher Verlag „Ich bin Özlem“. Ihr Roman „Vater und ich“ wurde 2021 für den Deutschen Buchpreis nominiert. Die Autorin lebt und schreibt in Berlin.

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Beginn: 19:30 Uhr
Eintritt: 8 Euro/ 5 Euro ermäßigt mit KammerCard

Karten können per Mail reserviert werden: buero@westend-bremen.de - alternativ dazu kann auch telefonisch reserviert werden: 0421/616 04 55. Reservierungen sind bis Freitag, 9. Februar (12 Uhr) möglich. (Die Reservierung wird bestätigt.)

Klaus Scherer liest aus "Kugeln ins Hirn" // tekst - Bühne für aktuelle Literatur

Freitag, 8. Dezember 2023 - 19:30

"Kugel ins Hirn" – Lügen, Hass und Hetze bedrohen die Gesellschaft. Unterwegs mit Strafverfolgern. Das Internet ist voller Hass. Wie aus dem Nichts stürzen sich Hetzer auf ihre Opfer, diffamieren und bedrohen sie. Doch der digitale ist kein rechtsfreier Raum mehr. 2021 trat das Gesetz gegen Hass-Kriminalität im Internet in Kraft. Seitdem verfügen Justiz und Strafverfolger über Werkzeuge, um Hassredner zur Rechenschaft zu ziehen. NDRSonderreporter Klaus Scherer begleitet Fahnder, Verfassungsschützer und Ankläger im Einsatz. Er trifft Täter, die Parlamentarier als „Abschaum“ verhöhnen und „ins KZ stecken“ wollen, und sieht bei ihren Hausdurchsuchungen zu. Er spricht mit netten Nachbarn, die zugleich Hasstiraden posten, und mit ihren Opfern. Und mit Politikern, denen er vorhält, ihr eigenes Gesetz zu unterlaufen. So führt diese fesselnde True-Crime-Reportage sowohl in den Abgrund rechter Mobilmachung als auch darüber hinaus.

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Beginn: 19:30 Uhr
Eintritt: 8 Euro/ 5 Euro ermäßigt mit KammerCard

Karten können per Mail reserviert werden: buero@westend-bremen.de - alternativ dazu kann auch telefonisch reserviert werden: 0421/616 04 55. Reservierungen sind bis Freitag, 8.12. (12 Uhr) möglich. (Die Reservierung wird bestätigt.)

Cansın Köktürk liest aus "Unsozialstaat Deutschland" // tekst - Bühne für aktuelle Literatur

Donnerstag, 12. Oktober 2023 - 19:30

Cansın Köktürk liest aus "Unsozialstaat Deutschland" – Warum wir radikal humanistisch werden müssen. Die Armutsquote in Deutschland hat ein Rekordhoch erreicht. Die verheerenden Auswirkungen erlebt Cansın Köktürk bei ihrer täglichen Arbeit als Sozialarbeiterin hautnah: In Kitas, in Schulen, in der ambulanten Jugendhilfe, in Notunterkünften und in den Städten, die am stärksten davon betroffen sind. Sie fordert eine Vermögenssteuer, ein bedingungsloses Grundeinkommen und offene Grenzen als Grundlage einer gerechten Gesellschaft. Ihrer Partei, den Grünen, wirft sie vor, die eigenen Werte verraten zu haben. Cansın Köktürks Buch ist eine unverzichtbare, streitbare Stimme im Kampf für soziale Gerechtigkeit.

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Moderation: Sevda Atik

Beginn: 19:30 Uhr
Eintritt: 8,- € / 5 ,- € ermäßigt mit KammerCard

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Cansın Köktürks (Foto: © Jo Kirchherr)

 

Anna Mayr liest aus "Geld spielt keine Rolle" // tekst - Bühne für aktuelle Literatur

Freitag, 29. September 2023 - 19:30

Geld gab es in ihrer Familie immer zu wenig. Als Kind fragte sie sich deshalb, wie manche achtlos hunderte Euro für Taschen, Schuhe, Steaks ausgeben können, während es gleichzeitig so viele Menschen gibt, für die 100 Euro ein kleines Vermögen sind. Inzwischen ist sie selbst eine von denen geworden, die verschwenderisch Geld ausgeben: 60 Euro für einen Skipass, 225 Euro für eine Katzentherapeutin, 748 Euro für ein Brautkleid. Immer noch rechnet sie die Beträge beim Bezahlen in Hartz-IV-Regelsätze um.

Ganz offen erzählt Anna Mayr von ihrer eigenen Bürgerlichwerdung. Doch je willkürlicher die Summen werden, die sie bereit ist zu zahlen, desto mehr sehnt sie sich nach einer Handlungsoption, nach einem Ausweg aus der Zerrissenheit. Wie hält man das Leben aus, wenn man sich selbst am liebsten enteignen würde?

Spannende Gäste lesen aus ihren aktuellen Romanen oder Sachbüchern und stellen sie zur Diskussion – in der Veranstaltungsreihe tekst der Arbeitnehmerkammer Bremen und der Kulturwerkstatt westend.

Beginn: 19:30 Uhr
Eintritt: 8,- € / 5,- € ermäßigt mit KammerCard

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Anna Mayr Anna Thiessen)

 

 

Ünsal Arık - "Alman vs. Kanake" // tekst – Bühne für aktuelle Literatur

Donnerstag, 11. Mai 2023 - 19:30

Allein gegen alle und sich selbst: die mitreißende Autobiografie des deutsch-türkischen Profi-Boxers und vehementen Erdoğan-Kritikers Ünsal Arık. Als "Kanake" im Land der "Almans" lebt Ünsal Arık von Anfang an nach der Devise: ganz oder gar nicht. Er versucht sich als Fußballer, IT-Vertriebler und Versicherungsfachmann. Doch sein Glück findet Arık dabei nicht und fällt tief, rutscht sogar in die Obdachlosigkeit ab. Was ihn schließlich vor dem Untergang rettet, ist das Boxen. Er gewinnt reihenweise internationale Titel und begibt sich dabei auf seine bisher härteste Mission: das Engagement gegen die autoritäre Politik des türkischen Präsidenten Erdoğan. Nun erzählt Arık seine ganze Geschichte so, wie er durchs Leben geht. Ohne Kompromisse.

Ünsal Arık wächst in der bayerischen Provinz auf und ist zerrissen zwischen türkischem Elternhaus und neuer deutscher Heimat. Trotz seiner großen Talente, egal ob auf dem Fußballplatz oder im Vertrieb, scheitern seine Lebensentwürfe immer wieder. Gefangen in einer Spirale aus Misserfolgen und privaten Rückschlägen, kommt Arık schließlich ganz unten an: Drogenabhängigkeit, Kriminalität, Obdachlosigkeit. Es ist am Ende mehr Zufall als Plan, dass er mit dem Boxen anfängt und sich selbst rettet: Mit unermüdlichem Kampfgeist und Härte gegen sich selbst schafft er das Unglaubliche und wird mit 30 Jahren Profiboxer. Und nicht nur das, er erkämpft zahlreiche internationale Titel, darunter den IBF-Intercontinental im Supermittelgewicht.

Doch sein wichtigster Gegner steht nicht im Ring, sondern auf der politischen Bühne. Immer wieder setzt Arık politische Statements gegen die Politik des türkischen Staatspräsidenten Erdoğan und wird dafür aufs Heftigste bedroht, auch und gerade von Türken in Deutschland. Doch Arık bleibt standfest und sagt: Nur mit gegenseitigem Respekt kann Integration in Deutschland gelingen. Und so beginnt sein bisher längster Kampf.

Moderiert wird der Abend von Reza Vafa (Bremen 2); die Textpassagen aus dem Buch liest Oliver Peuker.

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Eintritt: 8 Euro/ 5 Euro ermäßigt mit KammerCard

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