"Hoffnung ist ein Tuwort" - Lesung mit Musik // in der Reihe "capriccioso"

15.06.2023

Lesung im Rahmen des westend-Jahresthemas 2023
„Was wäre das Leben ohne Hoffnung?
Ein Funke, der aus der Kohle springt und verlischt.“ (Friedrich Hölderlin, Hyperion)

Vermutlich sehen die meisten Menschen „Hoffnung“ so wie Hölderlin. Sie hilft uns zu leben. Wer hofft, hegt positive Erwartungen an die Zukunft. Aber – und das ist nicht umsonst das Motto des westend-Jahresthemas 2023, „Hoffen ist ein Tuwort...“ Davon überzeugt ist jedenfalls der amerikanische Theologe Cornel West. Für ihn ist „Hoffen“ mehr als nur ein Gefühl, eine Stimmung: „Solange man in Bewegung bleibt, ist man die Hoffnung. Das ist etwas anderes als nur Hoffnung zu haben.“

So oder ähnlich mag es auch Sophie Scholl gesehen haben: „Manchmal graut mir vor dem Krieg, und alle Hoffnung will mir vergehen. Ich mag gar nicht dran denken, aber es gibt ja bald nichts anderes mehr als Politik, und solange sie so verworren ist und böse, ist es feige, sich von ihr abzuwenden.“

Es gibt „natürlich“ auch gänzlich konträre Ansichten: Nietzsche z.B. meint, Zeus hätte die Hoffnung nur unter die Menschen gelassen, um die Qual ihres Lebens zu verlängern – und hält sie also für das „in Wahrheit übelste der Übel.“

Zwischen diesen beiden Polen liegt viel Land, das wir uns in einer literarischen Wanderung erschließen wollen.

Es liest Stylianos Eleftherakis; musikalische Begleitung: Jan-Olaf Rodt (Gitarre) & Peter Dahm (Saxofon)

Beginn: 20 Uhr
Eintritt: 10,- € / erm. 7,- €

Karten können per Mail reserviert werden: buero@westend-bremen.de - alternativ dazu kann auch telefonisch reserviert werden: 0421/616 04 55. (Die Reservierung wird bestätigt.)