Kleist - Lesung mit Musik // in der Reihe "capriccioso"

16.11.2023

...der Eigennutz die Menschen treibt...
„Die Wahrheit ist, daß mir auf Erden nicht zu helfen war.“ (Heinrich von Kleist)
Heinrich von Kleist war ein Genie, nur leider ein von seinen Zeitgenossen nicht erkanntes. Er war auf tragische Weise nicht nur als Literat, sondern als Person auf Kollisionskurs mit seiner Zeit. Er wusste es, wie der Satz in der Überschrift, der aus seinem Abschiedsbrief stammt, nahe legt.

„Das Leben“, schreibt er, "ist ein schweres Spiel….,weil man beständig und immer von neuem eine Karte ziehen soll und doch nicht weiß, was Trumpf ist.“ Seine „Trümpfe“, seine Stücke und Erzählungen fanden keinen Anklang beim Publikum, er passte geistesgeschichtlich weder in die Romantik noch in die Klassik – und er saß auf die unkomfortabelste Weise zwischen den Stühlen.

Peter Michalzik drückt es so aus: „Heinrich von Kleist: Das war ein hell leuchtender Komet,….der im Jahre 1811 gleißend hell verglühte. Trotz seiner außergewöhnlichen Strahlkraft bemerkte den Kometen damals niemand. Die Zeit war für diese Art Licht ganz offenbar nicht reif – erst spätere Generationen erkannten, was sich da über 34 Jahre für ein einzigartiges Wesen auf der Erde bewegt hatte.“

Auf jeden Fall ist er als tragische Person und als faszinierender Literat einer näheren Befassung wert. Gelegenheit zum Kennenlernen und Verstehen soll der heutige Abend bieten.

Es liest Stylianos Eleftherakis; musikalische Begleitung: Konrad Seeliger (Cello) & Peter Dahm (Saxofon)

Beginn: 20 Uhr
Eintritt: 10,- € / erm. 7,- €

Karten können per Mail reserviert werden: buero@westend-bremen.de - alternativ dazu kann auch telefonisch reserviert werden: 0421/616 04 55. (Die Reservierung wird bestätigt.)