"slöp kapritschos" // Ausstellung // Vernissage // Jahresthema 2025: "Erschöpfung"

Freitag, 19. Dezember 2025 - 19:00 bis Freitag, 20. Februar 2026 - 12:00

„Aber es genügte, daß in meinem eigenen Bett mein Schlaf besonders tief war und meinen Geist völlig entspannte.“ (Marcel Proust, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit)

Schlaf (slöp) kann lustvolle Unverfügbarkeit sein, wie im obigen Zitat: ein Abwenden von äußeren Anforderungen und ganz-für-sich-selbst-sein. Schlaf kann aber auch als Weg zu optimaler Lebens- und Erlebnisproduktivität in einer geschäftigen Welt dienen. In diesem Projekt wurden Menschen zu ihren Sichtweisen auf das Thema befragt und ihre Antworten zu diesem Thema in Wort und Bild gesammelt. Einige dieser Beiträge sind nun in unserer Ausstellung zu sehen und zu lesen. Zitate sind ebenso zu finden wie Fotos oder Hinweise auf Artikel oder kunsthistorische Beispiele. Lebendig wird die Ausstellung vor allem durch die Zeichnungen und Skulpturen, die sich auf die eingereichten Beiträge beziehen und den Kern der Ausstellung bilden.

Bildbeispiel 1 „Koala“
Ein via E-Mail eingereichter Beitrag war die Aussage: „Bei Schlaf muss ich sofort an Koalas denken, die schlafen doch immer.“ Diese Anregung animierte die Künstlergruppe „Carl, Joris und das Schaf“ dazu, gemeinsam einen Koala zu zeichnen, den Markus Keuler dann in eine Skulptur übersetzte, wie in der beigefügten Abbildung 1 zu sehen ist.

Bildbeispiel 2 „Nilpferd“
Zu der kooperativen Zeichnung eines schlafenden Nilpferds (Abb. 2) entstand in der Schreibwerkstatt des Vereins 21hoch3 ein Text von Joris Tünnermann über ein Nilpferd, das schlafend in den Urlaub fliegt. „Nach Kada.“ Dort finden unglaubliche Dinge statt, u.a. „schlaffahrradfahren“. Diese Wortschöpfung findet sich in der Ausstellung nicht nur als Text, sondern auch in der Skulptur eines Faultiers wieder, dass auf dem Geländer im Foyer der Kulturwerkstatt westend „Schlaffahrrad fährt“.

Bildbeispiel 3 „schlafendes Jesuskind“
Der nach spontanen Assoziationen zum Thema „Schlaf in der Kunst“ angefragte Kunsthistoriker Dr. Arie Hartog antwortete (in der Tat spontan) mit einer ganzen Reihe an Stichworten, von denen einige zu Ausgangspunkten für kooperative Zeichnungen wurden. Für das Motiv des schlafendes Jesuskindes wählten die Künstler ein Gemälde des barocken spanischen Malers Murillo (Abb 3).

In einem Feld zwischen Chaos und Natürlichkeit wuchsen so die Exponate für diese Ausstellung. Die entstandenen Arbeiten spiegeln diesen Prozess und sind alles andere als einschläfernd: spannend.

Projektleitung: Markus Keuler.

Die Ausstellung findet in Kooperation mit der VHS-West und 21hoch3 e.V. im Rahmen des westend-Jahresthemas 2025 „Erschöpfung“ statt.
Zu sehen ist sie bis zum 20.02.2026 - in den westend-Öffnungszeiten: Mo - Do 9 - 12 & 14 - 18 Uhr, Fr 9 - 12 Uhr. Eintritt frei!

In der Zeit zwischen dem 22.12.2025 und 4.1.2026 bleibt das westend geschlossen.