Rilke - Eine Lesung mit Viola und Saxofon // in der Reihe: Capriccioso
Es liest Stylianos Eleftherakis; für die musikalische Begleitung sorgen Anna Szulc-Kapala (Viola) & Peter Dahm (Saxofon)
"Wir gingen zusammen durch die Heide. Abends im Wind. Und das Gehen in Worpswede ist jedesmal so: Eine Weile wandert man vorwärts, in Gesprächen welche der Wind rasch zerstört, - Dann bleibt einer stehen und in einer Weile der andere. Es geschieht so viel." (Rilke, Worpswede)
Rilke - in Worpswede und Fischerhude ist er immer noch gegenwärtig. Als jemand, der den Mythos "Worpswede" entscheidend beförderte, der hier mit Claire Westhoff verheiratet war, in deren ehemaligem Wohnhaus heute ein Café seinen Namen trägt. Wer in Bremen "Rilke" sagt, der denkt sicher auch an Fahrradtouren an sonnigen Wochenenden und leckeren Kuchen am Wümme-Ufer. Und natürlich an einen großen Dichter, dessen Lyrik sich in WK I-Soldatentornistern ebenso fand, wie sie adlige Damen ins Schwärmen brachte: "Er ist für mich die Gottesstimme, die unsterbliche Seele...alles überirdisch Gute, Hohe, Heilige - aber kein Mensch!" (Magda von Hattingberg)
Ein Mensch war er aber doch, wenn auch ein besonderer, eine schillernde, zugleich vergötterte und befehdete Persönlichkeit. Die Annäherung an Rilkes faszinierendes künstlerisches Werk ist nicht immer ein wohlfeiles, jedoch allemal ein inspirierendes Vergnügen.
Foto: Anna Szulc-Kapala